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Datum
17.04.2023

Das Deutschlandticket kommt: Alles Wichtige zum 49-Euro-Ticket

Ab dem 1. Mai 2023 ist es möglich, für 49 Euro mit öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch die Bundesrepublik zu fahren. Die Bundesregierung hat das Deutschlandticket innerhalb des dritten Entlastungspakets auf den Weg gebracht. Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets ist seit dem 3. April im Vorverkauf erhältlich. Finden Sie hier alles Wichtige zum Deutschlandticket zusammengefasst.

Deutschlandticket.
(GettyImages/Flashpop)

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit dem 3. April ist das Deutschlandticket im Vorverkauf erhältlich.
  • Starttermin ist der 1. Mai 2023: Ab diesem Datum sind Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland für 49 Euro möglich.
  • Das Deutschlandticket gilt nicht für den Fernverkehr, sondern nur für den Regional- und Nahverkehr.
  • Das 49-Euro-Ticket ist als Abo erhältlich und soll künftig nur als digitales Ticket in der App oder als Chipkarte im Abo verfügbar sein.
  • Der Kauf des Deutschlandtickets lohnt sich nicht für alle Personengruppen – bestehende ÖPNV-Abos für Schulkinder und Studierende sind oftmals noch günstiger.

Wo gibt es Deutschlandticket zu kaufen?

Das Deutschlandticket im monatlich kündbaren Abo gibt es ab sofort im Vorverkauf über die Webseite oder App der Deutschen Bahn sowie bei allen regionalen Verkehrsunternehmen. Für den Kauf ist ein Account beim jeweiligen Anbieter erforderlich, erhältlich ist das digitale Ticket in der App „DB Navigator“ sowie als Chipkarte im Abo. Das 49-Euro-Ticket in Papierform mit QR-Code ist als Übergangslösung bis Ende 2023 geplant.

In welchen Verkehrsmitteln gilt das 49-Euro-Ticket?

Mit dem Deutschlandticket will die Bundesregierung den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver machen – sowohl preislich als auch beim Ticketkauf. Anstatt sich durch den Dschungel der verschiedenen Tickets und Tarife zu kämpfen, können Sie mit dem 49-Euro-Ticket in Regional- und Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn sowie in allen Linienbussen, Straßenbahnen sowie S- und U-Bahnen fahren.

Nicht gültig ist das Deutschlandticket in Fernverkehrszügen wie IC, EC und ICE, in von der DB Fernverkehr AG eingesetzten RE-Zügen, im Flixtrain sowie in Fernbussen. Aber Sie können das 49-Euro-Ticket mit Fahrscheinen für den Fernverkehr kombinieren, indem Sie ein gesondertes Ticket kaufen. Allerdings sind Sie an den Fernzug gebunden und können keine Erstattungsansprüche geltend machen, wenn Sie beispielsweise den Zug verpassen.

Für wen lohnt sich das 49-Euro-Ticket, für wen nicht?

Auch wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis des Deutschlandtickets attraktiv klingt, lohnt sich das Abo nicht für jede Person. Wenn der öffentliche Nahverkehr nur im Wohnort oder auf regionalen Strecken genutzt wird, ist das Deutschlandticket oftmals teurer als ein bestehendes ÖPNV-Abo.

Für Studierende mit Semesterticket, Schulkinder mit Schülertickets und Personen mit Sozialticket oder MobilPass lohnt sich das 49-Euro-Ticket meist (noch) nicht. Die Bundesländer sind derzeit auf der Suche nach einer einheitlichen Lösung. Auch Familien und Personen fahren mit lokalen oder regionalen Abos häufig günstiger, da eine kostenlose Mitnahme von Kindern oder Fahrrädern nicht im Deutschlandticket inbegriffen ist.

Vom Deutschlandticket profitieren können Auszubildende und Rentner, da diese Personengruppen oftmals mehr als 49 Euro im Monat für ein ÖPNV-Abo bezahlen.

Für Inhaber eines Jobtickets kann sich das 49-Euro-Ticket besonders lohnen: Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden einen Zuschlag von mindestens 25 Prozent auf das Ticket gewähren, erhalten fünf Prozent von Bund und Ländern dazu. Das 49-Euro-Ticket als Jobticket kostet dann nur noch 34,30 Euro. Für das bezuschusste Jobticket müssen Arbeitgeber allerdings einen Vertrag mit einem Verkehrsunternehmen abschließen.

Digitales Ticket, Monatsabo und Kündigungsfrist - weitere Besonderheiten beim Deutschlandticket

Nein, das Deutschlandticket auf Papier soll es langfristig nicht geben, die Übergangslösung als Papierticket mit QR-Code läuft am 31. Dezember 2023 ab. Danach erhalten Sie das 49-Euro-Ticket nur als digitalen Fahrschein oder Chipkarte.

Beim 49-Euro-Ticket handelt es sich um ein monatlich kündbares Abonnement. Haben Sie ein bestehendes ÖPNV-Abo, erhalten Sie in der Regel automatisch von Ihrem Anbieter eine entsprechende Info und können kostenfrei in das Deutschlandticket-Abo wechseln.

Das Deutschlandticket ist personengebunden und daher nicht auf andere Personen übertragbar. Eine kostenlose Mitnahme von Kindern unter sechs Jahren ist möglich, ältere Kinder müssen im Besitz eines eigenen gültigen Fahrscheins sein.

Die kostenfreie Mitnahme von Fahrrädern mit dem Deutschlandticket ist möglich, wenn diese Option auf Fahrscheinen im jeweiligen Tarifgebiet gilt. Sofern ein Zusatzticket für Fahrräder erforderlich ist, müssen Sie dieses auch bei Nutzung des 49-Euro-Tickets erwerben.

Für 49 Euro erhalten Sie das Deutschlandticket in den nächsten zwei Jahren – so die Planung in der Einführungsphase. Preiserhöhungen sind ab 2024 denkbar, etwa bei steigender Inflationsrate.

In einzelnen Bundesländern sind Besonderheiten beim 49-Euro-Ticket zu beachten, zumindest bei den Mitnahmebestimmungen. So ist die kostenlose Mitnahme von Hunden beispielsweise in Berlin und Brandenburg sowie in Nordrhein-Westfalen erlaubt, während Baden-Württemberg ein TicketPlus einführen will.

Nahezu alle Bundesländer planen mit Ermäßigungen beim Deutschlandticket für Schulkinder und Studierende. Auch Vergünstigungen für Azubis und andere Gruppen wie Sozialleistungsempfänger und Freiwilligendienstleistende stehen in manchen Regionen auf der Agenda.

Fazit: 49-Euro-Ticket (noch) nicht für alle lohnend

1,5 Milliarden Euro stellen Bund und Länder jeweils für den Zeitraum von 2023 bis 2025 zur Finanzierung des Deutschlandtickets zur Verfügung. Die 50-50-Regelung der Kosten dient als Unterstützung der Verkehrsunternehmen. Das preislich attraktive 49-Euro-Ticket lohnt sich aber derzeit noch nicht für alle Personen, die den ÖPNV nutzen (wollen). Es ist daher ratsam, wenn Sie die Preise für ein bestehendes Ticket-Abo mit dem Deutschlandticket vergleichen.

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